Die Entwicklung der Industrie 4.0 bringt viele Veränderungen in die Arbeitswelt und in die berufliche Bildung. Um die Auszubildenden auf diese Herausforderungen vorzubereiten, bietet das Hans-Böckler-Berufskolleg seit dem Frühjahr 2020 eine Zusatzqualifikation „Digitale Fertigungsprozesse“ an.
Darin wird den Auszubildenden im Rahmen von 200 zusätzlichen Unterrichtsstunden bis zum Sommer 2021 das Prozesswissen eines digital vernetzten Arbeitsplatzes in verschiedenen Modulen sehr praxisorientiert vermittelt.
Im ersten Modul „Prozessanalyse“ haben sich eine Schülerin und acht Schüler aus dem zweiten Ausbildungsjahr unterschiedlicher metalltechnischer Ausbildungsberufe mit den Voraussetzungen digitaler Fertigungsprozesse beschäftigt.
Aufgrund der Covid-19 Pandemie wurden die ersten Unterrichtseinheiten durch den Fachlehrer Olaf Härtwig in Form von Webinaren abgehalten, die von allen Beteiligten positiv bewertet wurden.
Derzeit befassen sich die Auszubildenden beim Fachlehrer Patrick Ahrens mit dem Modul 2 „Smart Maintenance“: hier bearbeiten sie verschiedene Problemstellungen der Instandhaltung und nutzen dabei digitale Hilfsmittel in Form von getriebespezifischer Software und einer eigens angeschafften „Augmented Reality“-Brille. So lassen sich Stirnradgetriebe mit Hilfe der computergestützten Erweiterung der Realitätswahrnehmung untersuchen und es werden notwendige Instandhaltungsstrategien an die erweiterten Möglichkeiten angepasst.
„Die Umsetzung dieser neuen Technologie wurde erst durch die finanzielle Unterstützung des Fördervereins des Hans-Böckler-Berufskollegs möglich. An dieser Stelle ein herzlicher Dank an den Förderverein “, stellt der Koordinator der Berufsschule Metalltechnik, Klaus Brockmann, bei dem ersten Einsatz der Geräte fest und freut sich mit allen Kolleginnen und Kollegen auf den unterrichtlichen Einsatz auch im Bereich des Berufsschulunterrichts. Nach den Sommerferien folgen dann Module zur „Datensicherheit“ und zur „CAx-Fertigung“ (computergestützter Planung, Entwicklung, Gestaltung, Fertigung und Qualitätssicherung), die die Prozesse einer „Smart Factory“ entlang der Wertschöpfungskette vermitteln.
Text: Lars Ostholthoff, Fotos: Patrick Ahrens
Ansprechpartner: Klaus Brockmann