Projekt Falkirk Wheel

Freuen sich gemeinsam über das beeindruckende Modell Falkirk Wheel: (vorne v.li.) Dezernent der Bezirksregierung Münster Christian Drummer-Lempert, Geschäftsführerin EU-Geschäftsstelle Antje Semmelmann, Schulleiterin Simone Waltermann, Maximilian Schlüter, Yannick Schulze, Micha Jöstingmeier (digital zugeschaltet), Miriam Dodenhoff, Felix Dondrup, Hannes Wissing, Fachlehrer Marvin Kins, Mitarbeiterin der Stadt Münster Aline Krahn, (hinten v. re.) Koordinator Berufsschule Metalltechnik Klaus Brockmann, Christopher Fritzsche

Präsentation und Übergabe am 18.09.2022

Stolz präsentierten der Fachlehrer Marvin Kins und sieben ehemalige Auszubildende des Hans-Böckler-Berufskollegs der Schule, Stadt Münster sowie Bezirksregierung Münster ihr in 1000 Zeitstunden gefertigtes Modell des schottischen Schiffshebewerks Falkirk Wheel im Maßstab 1:100.

Dank der Unterstützung des Schiffshebewerk-Betreibers Scottish Canals und der Ausbildungsbetriebe der Feinwerkmechaniker*in konnte das vierjährige und über die Schulzeit hinausgehende Projekt, aufgrund des überdurchschnittlichen Engagements aller Beteiligten, erfolgreich durchgeführt und mit der Übergabe des Modells an die Schulleiterin Simone Waltermann zum Abschluss gebracht werden.  

Live-Schaltung mit Schiffshebewerk-Betreibers Scottish Canals

Entwicklung des Projektes

Auf der jährlich stattfindenden Klassenfahrt nach Schottland wurde im März 2018 erstmalig das Falkirk Wheel, ein in seiner Funktionsweise weltweit einzigartiges Schiffshebewerk, besucht. Die begleitenden Fachlehrer waren spontan so begeistert von dem optisch wunderschönen und technisch hochinteressanten Bauwerk, dass der Wunsch aufkam, dieses Schiffshebewerk zum Gegenstand im Unterricht zu machen. Der Fachlehrer Herr Kins beschloss, im Schuljahr 2018/2019 mit der Feinwerkmechanikerin und den Feinwerkmechanikern im dritten Ausbildungsjahr das Schiffshebewerk als Modell im Maßstab 1:100 nachzubauen. Neben der Kommunikation mit dem Betreiber in englischer Sprache konnten dadurch praktisch alle Ausbildungsinhalte eingebracht und vertieft werden. Die im Unterricht konstruierten Bauteile wurden dann mit freundlicher Unterstützung der Ausbildungsbetriebe, ganz im Sinne des Konzepts der dualen Ausbildung, in den jeweiligen Betrieben gefertigt. Zudem wurde auch der Maschinenpark des Hans-Böckler-Berufskollegs (HBBK) zur Herstellung der benötigten Bauteile verwendet. So konnten klassische und moderne Fertigungsverfahren wie z. B. der 3D-Druck zur Anwendung kommen.

Einen Dank gilt Herrn Ostholthoff der mit seinen praktischen Kenntnissen an den CNC-Maschinen und auch am CO2-Laser des Hans-Böckler-Berufskollegs das Projekt unterstützen konnte.

Die investierte Arbeitszeit für die Erstellung des Modells beträgt rund 1000 Stunden. Dabei haben die Schülerinnen und Schüler für dieses Projekt ein Engagement gezeigt, das weit über eine normale Bereitschaft zur Mitarbeit hinausgegangen ist. So halfen die Lernenden auch zwei Jahre nach bestandener Berufsausbildung weiterhin mit, das Projekt zum Abschluss zu bringen. Daran kann man sehen, wie viel Herzblut von allen Beteiligten in dem Projekt steckt.

Während der Konstruktionsphase haben die Lernenden immer wieder in Kontakt zum Betreiber des Schiffshebewerks Scottish Canals gestanden und dort eine außergewöhnliche Unterstützung erhalten. Etwa sechs Monate nach Beginn des Projekts sind die Lernenden, wie ihre Vorgänger auch, auf eine Klassenfahrt nach Schottland gefahren. Dort trafen Sie die Verantwortlichen im Bereich Technik, mit denen Sie sonst nur im E-Mail-Kontakt gestanden haben, und wurden persönlich durch das gesamte Schiffshebewerk geführt. Hierbei konnten viele für das Projekt wichtige Fragen beantwortet und die technischen Details aus nächster Nähe betrachtet werden. Die Kooperation mit dem Betreiber des Schiffshebewerks in Schottland soll im Idealfall auch in den nächsten Jahren weitergeführt werden. Schon im kommenden März werden wieder Schülerinnen und Schüler Schottland und natürlich auch das Falkirk Wheel besuchen. Außerdem spielt das Falkirk Wheel eine Hauptrolle bei der vom HBBK angebotenen beruflichen Zusatzqualifikation Industrie 4.0 – Digitale Fertigungsprozesse.